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MATTERHORN FARBEN

Die zwei Sommer 2021 und 2022 verbrachte Deborah Kressebuch auf dem Gornergrat in Zermatt als Schafhirtin. Die Arbeit und das Leben im hochalpinen Gebiet prägten die Künstlerin. Während der Arbeit sammelte sie stets farbige Steine. Daraus entstand die Grundlage der Gornergrat Pigmente und ihrer Werkreihe Stein auf Stein.

Tag und Nacht, 7 Tage die Wloche, verbrachte Deborah Kressebuch auf dem Gornergrat während ganzen 4 Monaten. Die Schafe bestimmten ihren Tagesablauf und dazwischen widmete sich die Künstlerin den alltäglichen minimalen Dingen wie kochen und Wasser holen, und nutzte die Zeit und die Gedanken, ihre Arbeit weiter zu entwickeln. Dabei lag ihr Fokus nebst der fotografischen Dokumentation der Alpzeit den Gesteinen des Berges.

Der Prozess vom Gestein zur Farbe bis zum Bild wird in einem kurzen Video festgehalten.

Die Entwicklung der Farbherstellung aus Gesteinspigment ging im darauffolgenden Winter während der Portugalreise weiter.

Während dieser vertieften Atelierzeit untersuchte Deborah Kressebuch mit Literatur und Internet verschiedenen Möglichkeiten zur Herstellung von qualitativ guten Pigmenten und deren Weiterverarbeitung zu Pastellkreiden und Farbstiften. Die Rezepturen waren nur schwer zu finden, also begann die Künstlerin selber zu experimentieren. 

Über den Sommer entstand eine breite Palette an gesammelten Steinen, welche insbesondere bei Regen in eindrücklichen Farben erschienen.

Wie war es nun möglich, aus diesen Steinen Farbe herzustellen? Dieser Frage geht Deborah Kressebuch seit einigen Jahren nach. 

Die Herstellung eines Pigments scheint bereits bei der ersten Verarbeitung eine Mission: Den Stein in feines Pulver zu zermahlen. Doch dann ist die ursprüngliche Gesteinsfarbe oft verändert, denn die äussere Erscheinung eines Steines entspricht nicht immer der inneren mineralischen Zusammensetzung.

Trotzdem verfolgte die Künstlerin hartnäckig ihr Ziel und erstellte eine ganze Reihe von Farbpigmenten.

Ebenso beim Hirten fand die künstlerin auf dem Berg hauchdünne Gesteinsplatten. Diese nutzte sie in einer ersten Serie 'Stein auf Stein', um mit den Pigmenten die Landschaft und das Panorama vom Gornergrat malerisch darzustellen. 

Sie entwickelte ihre eigene Rezeptur für Pastell- und Ölkreiden und in einem letzten Schritt fand sie zu ihrer eigenen Herstellung von Farbstiften. Dabei spielet insbesondere eine Rolle, dass sie die Erkenntnisse vom Besuch einer alten Ockerfabrik in Frankreich gewann. Die aufwändigen früheren Vorgehensweisen ermöglichen ihr nun im kleinen Rahmen, ihre eigenen hochqualitativen Farben herzustellen.

Jede Farbe wird mit einem Namen versehen und einer Angabe zum Ursprung sowie des Gesteins und dem Fundjahr.

Die Palette bietet nun alles: Farben für die Malerei, die Zeichnung und die Archivierung der Farben eines Ortes.

Damit die lokalen Inspirationen umzusetzen ist für Deborah Kressebuch ihr Kerninteresse. Sie sucht nach der konsequentesten Form, ihr Leben, ihre Eindrücke in authentische Kunst zu verwandeln. 

Darin steckt weit mehr Potenzial als das künstlerische Endprodukt am Schluss. Der Forschungsprozess, welcher bei weiterm noch nicht abgeschlossen ist ist verbunden mit der Entwicklung durch die Materialien und Werke. Der Gedanke auf die Rückführung von Leben und Kunst auf ihre ursprüngliche, unabhängige Form macht einen Backloop in die digitale Welt. 

Hier entsteht eine kleine Revolution.

So entstand die erste Palette von Pigmenten und ihren dazugehörigen Pastelle und Farbstiften. 

Das alles ist erst der Anfang einer Geschichte, welche noch unendlich weitergeführt werden kann und wird. 

Lass dich überraschen!

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